• Mondfinsternis – Blutmond

    27. Juli 2018: Die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts: 103 Minuten totale Verdunkelung. Wer in die Dunkelheit blickt, erfährt mehr über unsere Welt, als er erwartet. Der eingeschworene Technokrat macht es sich leicht: Er sieht  einen sphärischen, von Kratern übersäten Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser von knapp 3500 Kilometern. Das Ding kreist auf einer elliptischen Bahn um die Erde, durchschnittlich in einer Entfernung, die in etwa dem 60-fache des Erddurchmessers entspricht. Zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Ein ähnliches Spektakel war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen. Mal erscheint der Mond größer und ist vollständig beleuchtet. Kaum zwei Wochen später ist er für…

  • Der Mai ist der Makro-Monat

    Der Frühling hat seinen Höhepunkt erreicht. Gärten, Felder und Blumenwiesen stehen in farbenprächtiger Blüte. Die Natur gibt Vollgas auf allen Kanälen. 1000 und mehr Makro-Motive, egal ob Flora oder Fauna. Der Reiz liegt in der genauen Beobachtung des Details und der Tatsache, dass sich unzählige Motive direkt vor der eigenen Haustür aufspüren lassen. Moderne Makroobjektive ermöglichen es, Aufnahmesituationen einzufangen, die vor Jahren nur mit einem immensen Aufwand zu realisieren waren. Makrofotografie Für die Makrofotografie sind die Anforderungen an das Equipment – im Verhältnis zur sonstigen Tierfotografie – überschaubar. Ich verwende in den meisten Fällen eine System-Spiegelreflexkamera, ein Makroobjektiv 105 mm/2,8 mit optischem Bildstabilisator, ein Elektronenblitzgerät als zusätzliche Lichtquelle und ein…

  • Der fotografische April

    Der fotografische Monat April ist jedes Mal prädestiniert für den Schritt vor die eigene Haustür. Mit Beginn des Frühjahrs lassen sich ohne Unterlass Motive über Motive finden. Der größte Teil aller Zugvögel ist bereits zurückgekehrt. Einige Arten sind zusätzlich noch auf der  Durchreise zu ihren nördlichen Brutrevieren. Wechselwarme Tiere werden wieder aktiver. Der Winterschlaf der Säuger hat ebenfalls sein Ende gefunden. Zusammengefasst: Das  Jahr startet mit Vollgas durch. Alles was kreucht und fleucht ist voll in Action… Das Ergebnis ist ein fotografisches Tagebuch des Jahreszeitwechsels, dass direkt vor der Haustür im eigenen Garten, im Freisinger Moos, im Botanikum München sowie in der „alten Heimat“, dem Ilkerbruch bei Fallersleben entstanden ist.…

  • Mobil-Panoramafotografie neu definiert

    Die klassische analoge Panoramafotografie war ein kostspieliges und aufwendiges Unterfangen gewesen. Spezialkameras von Linhof, RoundShot oder ArcaSwiss waren nicht gerade ein Sonderangebot. Die bezahlbare, aber technisch anfällige russische Horizon hat in den meisten Fällen mehr versprochen als gehalten. Dazu kam der immense Aufwand. Ohne Stativ, Drahtauslöser, Wasserwaage etc. brauchte man gar nicht erst zu beginnen. Ergebnis: Die Aufnahmen wirkten in der Regel zwar beeindruckend, aber immer etwas statisch-langweilig … Und dann kam das Smartphone … Ungünstiger konnte die Situation auf dem Tejo vor Lissabon nicht mehr sein: offener Katamaran, unruhiges Wasser, kräftiger Westwind, abwechselnd Regenschauer und Sonnenschein. Das Boot vollführte einen lebhaften Tanz in der Dünung. Eine ständig wechselnde Situation.…

  • Der Sandregenpfeifer – Seevogel des Jahres 2018

    Der Sandregenpfeifer zählt im Wattenmeer zu den Brutvogelarten mit den stärksten Verlusten. In den Schutzgebieten an Nord- und Ostsee ist die Zahl der brütenden Paare in den letzten 30 Jahren auf etwa ein Drittel eingebrochen. Mit anderen Worten: 70 % sind weg … Seit einigen Jahren ernennt der Verein Jordsand regelmäßig den „Seevogel des Jahres“. Ziel ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit zu erwecken und somit auf die bedrohte Spezies und seinen Lebensraum besonders hinzuweisen. Erkennen kann man den knapp Amsel-großen Sandregenpfeifer an seinem orangefarbenen kurzen Schnabel mit schwarzer Spitze, den orange leuchtenden Beinen (nur im Prachtkleid deutlich ausgeprägt). Das Kopfgefieder ist ganzjährig maskenähnlich schwarz-weiß gezeichnet, weibliche Tiere etwas blasser, eher braunschwarz. Rücken…

  • Kalenderbilder 2018

    So langsam entwickelt sich die immer wiederkehrende  Jahresausgabe zu einer liebgewordenen Tradition. Diesmal habe ich Bilder ausgewählt, die bisher noch nicht, oder nur in untergeordneter Form verwendet wurden. Geschätzt leben wieder bis zu 700 Biber im Landkreis Freising. Die Auen entlang der drei Flüsse Isar, Amper und Moosach mit ihren zahlreichen Nebengewässern bieten einen optimalen Lebensraum für die Tiere. Die große Zahl der Tiere ist erstaunlich, dennoch bekommt man den scheuen Biber nur selten zu Gesicht. Und auch das mit nur viel Glück (… oder Erfahrung). Experten gehen davon aus, dass sich die Population nicht weiter erhöht, da zwischenzeitlich alle denkbaren Reviere besetzt sind. Die halbwüchsigen Jungtiere müssen – wenn…

  • Moorochse oder große Rohrdommel ?

    „Dr. Watson und Mr. Stapleton hören aus dem Moor einen unerklärlichen Schrei! Da der Naturforscher Stapleton nicht an Geisterhunde und ähnliche Gestalten glaubte, meinte er eine Rohrdommel erkannt zu haben….“ Legendär ist der Balzruf Der Autor Sir Arthur Conan Doyle ließ sich vom ungewöhnlich dumpfen und dröhnenden Balzruf der männlichen Rohrdommel zu einer Szene in seinem Sherlock-Holmes-Roman „Der Hund von Baskerville“ inspirieren. Dieser Ruf, der im Frühjahr über kilometerweite Entfernungen zu hören ist, hat dem etwa 80 cm großen Vogel aus der Reiher-Familie volkstümliche Namen wie Moorochse, Wasserochse, Riedochse oder Mooskuh eingebracht. Dieser schaurige, hallende Ruf wird in Legenden oft damit in Verbindung gebracht, dass er Menschen nachts ins Moor…

  • Die Vogelfelsen von Hermaness

    Der nördlichste Punkt Großbritanniens ist die zu dem Shetland-Archipel gehörende Insel Unst. Ein baumloser, ca. 120 km² großer Fels im Meer. Auf der Landspitze von Hermaness befindet sich einer der spektakulärsten Vogelfelsen Europas. Was ist ein Vogelfelsen? Als Vogelfelsen bezeichnet man eine zum Meer hin senkrecht abfallende Steilwand, in der verschiedene Vogelarten leben und brüten. Die meisten Wände sind deutlich höher als 50m. Der geologische Aufbau der Küstenformation ist regional sehr unterschiedlich. Meistens bestehen sie aus verschiedenen Gesteinsschichten, die oberhalb mit Flugsand bedeckt sind. Vogelfelsen werden regelmäßig von Zehntausenden von Seevögeln bevölkert. Sowohl der Flugbetrieb als auch das Geschrei der Vögel sind ein beeindruckendes Schauspiel. Wer sich die Zeit nimmt, das…

  • Klatschmohn – Blume des Jahres 2017

    Knallrot, wunderschön und ein sicheres Zeichen, dass endlich Sommer ist – der Klatschmohn blüht. Mit seiner Ernennung zur „Blume des Jahres“ will die Loki-Schmidt-Stiftung darauf aufmerksam machen, dass Ackerwildblumen zunehmend verloren gehen. Der Klatschmohn sei zwar ein Überlebenskünstler. Aber auch er, ist vielerorts bereits selten geworden, weil ihm die intensive Landwirtschaft zusetzt, mahnt die Stiftung. Als typischer Getreidebegleiter wird der Klatschmohn immer mehr zurückgedrängt. Die Sortenreinheit des Saatguts und die intensive Behandlung der Ackerflächen mit chemischen Mitteln lässt ihn ebenso wenig überleben wie die Kornblume oder die Saatwucherblume. Der lateinische Gattungsname Papaver wird mit dem keltischen Ausdruck „papa“ (Brei) in Verbindung gebracht. Über viele Jahrhunderte wurde Kindern der Mohn als…

  • Die zwei Gesichter des Algonquin Provincial Park

    Der 7725 km² große Algonquin Provincial Park ist das älteste Naturreservat in der kanadischen Provinz Ontario. Die Landschaft ist geprägt durch Laub- und Nadelwälder, ausgedehnte Sumpfgebiete und mehre schroffe Felsmassive. Über 2456 Seen und Wasserläufe durchziehen das Naturschutzgebiet. Im Park leben ca. dreitausend Elche, etwa zweitausend Schwarzbären, Wölfe, Otter und mehr als 30.000 Biber. Menschen sind eindeutig in der Minderzahl. Der „Algonquin Park“ liegt im Süden Ontarios, ca. 300 Kilometer nördlich Torontos und etwa 260 Kilometer westlich der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Algonquin light Im Süden wird der Park durch den „Highway 60“ durchschnitten. Entlang der Fernstraße findet man das touristische Gesicht des Parks. Campingplätze, Bademöglichkeiten, voll erschlossene Trails und Radwege führen…

  • Warum ist der Waldkauz Vogel des Jahres 2017?

    „Stellvertretend für alle Eulenarten haben wir für 2017 den Waldkauz zum Jahresvogel gewählt. Mit ihm wollen wir für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wald oder in Parks werben und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse Höhlen bewohnender Tiere sensibilisieren“, erläutert NABU-Präsidiumsmitglied Heinz Kowalski. Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt. Es gilt, sie zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren oder zu vermehren. Die lautlosen Jäger werden mit 40 bis 42 Zentimetern Länge etwa so groß wie Krähen (Gewicht ca. 400 bis 600 Gramm). Die Weibchen sind etwas größer und um ein Viertel schwerer als ihre Partner. Kurz nach Sonnenuntergang beginnt er mit der Jagd auf Mäuse, Singvögel und Kleinsäuger,…

  • Mosaikjungfer mit Exuvie

    Anfang Juli 2016 – wieder mal stand unser Gartenteich im Mittelpunkt des Geschehens. 5 Exuvien hingen an Blättern der Krebsscheren. Vier von ihnen waren bereits verlassen; an einer Pflanze befand sich noch eine bereits fertig entwickelte Mosaikjungfer. Schön zu erkennen ist die sich entwickelnde Färbung der Libelle – noch ist die blau/grüne Farbgebung zart und noch nicht charakteristisch ausgeprägt. Mosaikjugfern bevorzugen als Habitat für die Reproduktion teil besonnte Teiche und stehende Gewässer mit einer eingewachsenen Schlammschicht, deren Vegetation sich als Ufergürtel entlangzieht. Die Größe des Gewässers spielt dabei keine besondere Rolle, daher sind ihre Larven oft in Gartenteichen oder permanent vernässten Pfützen oder Kleinstgewässern zu finden.

  • Metamorphose

    Zitat: „Metamorphose ist die Wandlung von etwas (in eine andere Gestalt oder in einen anderen Zustand)…. Ein Beispiel für eine Metamorphose im Tierreich ist die Entwicklung der Larve zur geschlechtsreifen Libelle“ (Wikipedia) Der Vierfleck (Libellula quadrimaculata) am Gartenteich Mai 2016 — Insgesamt 7 Larven haben fast zeitgleich den Gartenteich verlassen, um die Wandlung zur fertigen Libelle zu vollziehen. Die Metamorphose einer Libelle ist ein Vorgang, der sich über einige Stunden hinzieht. Auffallend war, dass es sich – wie in den Vorjahren auch – um einen Tag handelte, an dem es bereits am Morgen schwül-warm, aber der Himmel wolkenverhangen war. Zufall? Zum Einsatz ist eine Nikon D300s, incl. Makro-Nikkor 2,8/105 mm…

  • Frühblüher im botanischen Garten München

    Sowie die ersten Frühblüher sichtbar geworden sind, ist es Zeit für einen Besuch des botanischen Gartens im Münchner Westen. Hier werden auf etwa 18 Hektar Fläche rund 14.000 Pflanzenarten kultiviert. In der Schausammlung der über 4.500 Quadratmeter großen Gewächshäuser haben Pflanzen feucht tropischer Gebiete, kühl tropischer Bergwälder und Wüsten ihren Platz. Eine besondere Stärke des Münchner Botanischen Gartens ist, neben dem Anspruch als öffentlicher Schaugarten, die fortwährende wissenschaftliche Dokumentation der Pflanzensammlung. Zielsetzung der Arbeit: Nur wenn jede Art, die bei uns wächst, wissenschaftlich richtig benannt und dokumentiert ist, können wir den Belangen der eigenen Forschung, den Wünschen externer Wissenschaftler nach Pflanzenmaterial und der angestrebten umfassenden Information den Besuchern gerecht werden. Spielwiese Makrofotografie:…