Der Mai ist der Makro-Monat
Der Frühling hat seinen Höhepunkt erreicht. Gärten, Felder und Blumenwiesen stehen in farbenprächtiger Blüte. Die Natur gibt Vollgas auf allen Kanälen. 1000 und mehr Makro-Motive, egal ob Flora oder Fauna. Der Reiz liegt in der genauen Beobachtung des Details und der Tatsache, dass sich unzählige Motive direkt vor der eigenen Haustür aufspüren lassen. Moderne Makroobjektiv ermöglichen es Aufnahmesituationen einzufangen, die vor Jahren nur mit einem immensen Aufwand zu realisieren waren.
Makrofotografie

Für die Makrofotografie sind die Anforderungen an das Equipment – im Verhältnis zur Tierfotografie- überschaubar. Ich verwende in den meisten Fällen eine System-Spiegelreflexkamera, ein Makroobjektiv 105mm/2,8 mit optischen Bildstabilisator, ein Elektronenblitzgerät als zusätzliche Lichtquelle und ein Spiralsycronkabel um das künstliche Licht des Blitzgeräts gezielt seitlich „führen“ zu können um somit eine stimmungsvolle Gesamtbeleuchtung des Motivs zu erreichen.


Manchmal ergänze ich die Ausrüstung um eine kleine Softbox um das Blitzlicht „weicher“ zu gestalten und einen neutralen Reflektor als Aufheller. Auf jeden Fall ist immer das kleine aufblasbare Kissen dabei. Es dient sowohl zum Schutz der Kamera als auch des Fotografen sobald man auf nassen Wiesen oder im feuchten Dickicht fotografiert…
Als Allround-Makroojektiv empfiehlt sich eine Brennweite, die in etwa dem 2-3 fachen eines Normalobjektivs entspricht. Fast jeder namhafte Hersteller hat ein Objektiv dieses Typs im Angebot. Gute Makroobjektive bestechen durch eine hohe optische Auflösung, eine hervorragende Gesamtschärfe, hohe Werten zur Kontrastübertragung, sowie einem sehr geringem Randlichtabfall. Bedingt durch den optisch symmetrischen Aufbau werden diese Spitzenwerte bereits bei verhältnismäßig großen Blendenöffnungen (z.B. Blende 5,6) erzielt. Heutzutage Standard ist ein Bildstabilisator, egal ob optisch oder elektronisch. Der „Stabi“ ist ein Hilfsmittel, auf das ich zwischenzeitlich bei keinem Objektiv mehr verzichten möchte.

Daraus ergeben sich für den Fotografen folgende Optionen: a) starke Steuerungsmöglichkeit von Schärfe- und Unschärfenbereichen, b) die moderate Telebrennweite erleichtert die Insektenfotografie, da man nicht jedesmal die Fluchtdistanz der Tiere unterschreitet. Und trotzdem halten sich Gewicht und Ausmaße des Makros noch in Grenzen, so dass man noch problemlos aus freier Hand arbeiten kann.

Ackerrandstreifen

Es gibt viel zu wenig Felder die noch einen natürlichen, wild bewachsenen Ackerrandstreifen besitzen. Dabei ist dieser schmale Streifen zwischen Nutzfläche und Feldweg ein ökologisch extrem wichtiges Habitat. Durch den Randeffekt findet ein lebendiger Artenaustausch statt. Reptilien, Vögel, Säugetiere und Insekten finden hier Nahrung, Wohn- und Nistplätze sowie Deckung. Feldränder stellen u.a. auch Rückzugsgebiete dar, in die viele Tierarten bei Störungen durch Feldbestellung oder Grünlandbewirtschaftung der angrenzenden Flächen Schutz suchen.

Der BUND appelliert daher an Landwirte großzügige Ackerrandstreifen zu belassen und – wo immer möglich – neue zu schaffen. Optimal ist ein ca. 1 Meter breiter Streifen links und rechts des Weges der nicht bewirtschaftet wird und sich selbst überlassen wird. Die Anwendung von Pestiziden sollte dort unbedingt unterbleiben, zumal das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln auf nicht landwirtschaftlich genutzten Freilandflächen (dazu zählen auch Böschungen, Weg- und Ackerränder) gemäß § 6 Abs. 2 Pflanzenschutzgesetz gar nicht zulässig ist.
Libellen Metamorphose
„Am besten kann man die Metamorphose bei Amphibien und Insekten erforschen. Bei Libellen erfolgt während der Metamorphose eine Vielzahl von strukturellen und physiologischen Veränderungen, die großenteils im Zusammenhang mit dem Übergang vom Wasser- zum Landleben stehen.
Bei der Metamorphose werden die der larvalen Lebensform gemäßen Spezialorgane (Larvalorgane) eingeschmolzen oder abgestoßen und die Anlagen der Adultorgane zur Funktionsfähigkeit entwickelt. Die vielfältigen Metamorphose-Vorgänge werden in der Regel hormonell ausgelöst und koordiniert.“ (In Ausschnitten entmommen dem „Lexikon der Biologie“; spectrum.de)

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringt eine Libelle im Larvenstadium. Sie lebt räuberisch in stehenden Gewässern mit ausreichend Flachwasserzonen mit Bewuchs und schlammbedeckten Böden. Die Larve auf dem Bild steht kurz davor sich zu verwandeln. Deutlich erkennt man bereits die für Libellen typische Kopfform. Auch die sogenannten Flügeltaschen, in denen sich die später so zerbrechlich wirkenden Flügel, noch gut geschützt befinden sind bereits voll entwickelt.

Wie in jedem Jahr läßt sich die Metamorphose der Libellen an unserem Gartenteich hervorragend beobachten. Diesmal haben den Prozess der Verwandlung von der Larve, zur geschlechtsreifen Libelle gleichzeitig sechs Individuen durchlebt.
Nachdem die Larve ca. 30-50cm an einem stabilen Halm aus dem Wasser empor geklettert ist, beginnt die Verwandlung. Im ersten Schritt quält sich das „noch-nicht-ganz-Fluginsekt“ kopfüber aus dem Larvenpanzer heraus.

Wenn sich das Insekt vollständig von seiner Excuive befreit hat, vollzieht es eine Wendung um 180°. In den nächsten Schritt wird sich das Insekt immer weiter „entfalten“. Wirken die Flügel am Anfang noch gar nicht filigran und transparent, entwickeln sie sich von Stunde zu Stunde in Form und Farbe einer „echten“ Libelle.

Im Gegensatz zur sonst üblichen fotografischen Arbeitsweise sind diese Bilder nicht mit einem Makroobjektiv, sondern mit einem 200-500mm Zoomobjektiv entstanden. Die extrem lange Brennweite hatte diesmal auch im Nahbereich entscheidende Vorteile. So konnten formatfüllende Bilder des Insekts trotz eines Aufnahmezustands von ca. 3m entstehen. Die lange Brennweite ermöglicht zudem eine extrem kurze Tiefenschärfe, so dass der Hintergrund harmonisch und ruhig wirkt. Die störenden Einflüsse von weiteren Pflanzen und Gräsern am Teich werden im Bild einfach ignoriert.

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