Ringelnatter
Früher nannte man die Ringelnatter auch Schwimm – oder Wassernatter
So ist es im Nachhinein keine Überraschung, dass ich diese Schlange in direkter Nähe eines Wasserarms, der die Müritzer-Seenplatte durchzieht, gefunden habe.
Der heute gebräuchliche Name „Ringelnatter“ soll sich auf den „Halsring“ beziehen, der durch die beiden markanten Nackenflecken gebildet wird. Die Fähigkeit der Tiere, sich sehr stark einzuringeln, stellt eine weitere Erklärungsmöglichkeit dar.
Die Schlange hatte eine Größe von ca. 50 cm, somit kann man ihr Alter auf ca. 3 Jahre schätzen. Dies ist bei Ringelnattern verhältnismäßig einfach. Eine Ringelnatter hat zum Ende des ersten Lebensjahres eine Größe von etwa 30 Zentimeter – In den Folgejahren wächst sie rund zehn Zentimeter pro Lebensjahr.
Männliche Tiere erreichen durchschnittlich eine Körpergröße von 60 bis 80 cm, Weibchen werden im Normalfall 100–120 cm lang. Die Größe (und das jährliche Wachstum) ist immer vom Nahrungsangebot abhängig. Grundsätzlich gilt für alle Schlangen: je älter die Tiere werden, desto langsamer verläuft das Wachstum und die damit verbundene Häutung. Zum Erliegen kommt dieser Prozess allerdings nie – Schlangen wachsen ihr ganzes Leben lang.
Der Aktionsradius einer Ringelnatter beschränkt sich, bei guten Nahrungs- und Lebensbedingungen, auf rund 300–500 m. Exemplare am Wasser, vor allem in Habitaten mit hohem Amphibienvorkommen, kommen mit sehr wenig Aktionsradius aus und sind jahrelang am selben Platz anzutreffen. Wenn Nahrungsangebot, Möglichkeiten zur Thermoregulation und zur Fortpflanzung (Eiablage) auf kleinem Raum gegeben sind, hat auch die Ringelnatter kein Bedürfnis größere Strecken zurückzulegen.
Ringelnattern sind gute Schwimmer, ihr Schwimmstil ist unvergleichlich, starr wie Stock, dabei aber sehr schnell — in einem Winkel von ca. 45° zur Oberfläche — bewegt sie sich durchs Wasser. Um einen Wasserarm wie diesen zu durchqueren, benötigt die Natter weniger als 1 Minute.