Silberreiher vs. Seidenreiher

Auf den ersten Blick fällt es schwer, Seidenreiher und Silberreiher voneinander zu unterscheiden. Erst bei genauerem Hinsehen werden die Unterschiede deutlich.

Vergleich der äußeren Merkmale von Seiden- und Silberreihern

Seidenreiher (Egretta garzetta) und Silberreiher (Ardea alba) sind elegante, weiße Vögel, die in Feuchtgebieten leben. Trotz ihrer ähnlichen Färbung lassen sie sich durch einige auffällige äußere Merkmale unterscheiden.

Vergleich der äußeren Merkmale von Seiden- und Silberreihern
Silberreiher (Ardea alba) – gelb/oranger Schnabel

Im direkten Vergleich fällt die unterschiedliche Körpergröße beider Vögel sofort ins Auge. Der Silberreiher erreicht eine Körperhöhe von etwa 1 Meter und hat eine Spannweite von bis zu 1,80 Metern. Der Seidenreiher hingegen ist mit einer Körperhöhe von etwa 55 bis 65 cm und einer Spannweite von etwa 1 Meter deutlich kleiner.

Silberreiher vs. Seidenreiher
Seidenreiher (Egretta garzetta) – schwarzer Schnabel, schwarze Beine, rote (manchmal gelbe) Füße

Charakteristisch für den Seidenreiher ist sein schwarzer Schnabel, schwarze Beine und die roten oder gelben Füße. Ein auffälliges Merkmal während der Brutsaison sind die seidigen, abstehenden Schmuckfedern am Hinterkopf, die ihm seinen Namen geben.

Silberreiher vs. Seidenreiher
Auch im Flug läßt sich der Seidenreiher eindeutig identifizieren – schwarzer Schnabel. farbige Füße

Ursprünglich stammt er aus den wärmeren Regionen Europas, Asiens und Afrikas, breitet sich jedoch zunehmend nach Norden aus. In Deutschland ist er gelegentlich, vor allem in den wärmeren Monaten, zu beobachten. Besonders interessant ist sein Jagdverhalten: Er bewegt seine Füße im Wasser, um Beutetiere aus dem Boden aufzuschrecken.

Vergleich der äußeren Merkmale von Seiden- und Silberreihern
Eindeutig ein Silberreiher- oranger Schnabel, schwarze Füße

Bis vor etwa 30 Jahren war der. Silberreiher in Mitteleuropa kaum anzutreffen, sein nördlichstes Revier war der Neusiedler See südlich von Wien. Heute sind unverpaarte Silberreiher bis an die Küsten von Nord- und Ostsee verbreitet. Brutpaare wurden in Deutschland bisher jedoch nur sehr vereinzelt nachgewiesen.

Die anderer Verwandten

Doch was ist eigentlich mit den anderen Verwandten dieser eleganten Schreitvögel? Die Familie der Reiher (Ardeidae) umfasst weltweit rund 62 bis 68 Arten, die in 19 Gattungen unterteilt sind. Dazu gehören bekannte Arten wie der Graureiher, Silberreiher und Purpurreiher. Sie sind fast überall auf der Welt zu finden – nur extreme Polarregionen und Wüsten meiden sie.

Der Häufigste unter den Reihern

Der Graureiher ist eine der häufigsten Reiherarten in Europa. Früher wurde er auch Fischreiher genannt, der Name wurde jedoch geändert, um den Vogel besser von anderen Reihern abzugrenzen und seinen lateinischen Namen (Ardea cinerea) genauer zu übersetzen.

Ein Maulwurf wurde erbeutet
Ein Maulwurf wurde erbeutet

Der heutige Name beschreibt sein Erscheinungsbild treffender. Während „Fischreiher“ etwas irreführend sein kann, tatsächlich jagt er eine breite Palette von Beutetieren, darunter Frösche, Insekten und kleine Säugetiere. Der neue Name soll also nicht nur das Aussehen, sondern auch die ökologische Vielfalt des Vogels besser widerspiegeln.

Mit einer Körperhöhe von bis zu 1 Meter und einer Flügelspannweite von etwa 1,80 Metern gehört er zu den größeren Reiherarten. Sein auffälliges graues Gefieder wird durch den weißen Kopf, einen markanten schwarzen Streifen, der vom Auge bis zu den verlängerten Nackenfedern verläuft, und den langen, gelben Schnabel ergänzt. Während der Brutsaison kann der Schnabel eine leicht orangefarbene Färbung annehmen.

Silberreiher vs. Seidenreiher

Der Graureiher ist ein äußerst geschickter und vielseitiger Jäger. In seinem typischen Lebensraum – Flüsse, Seen, Sümpfe und Küstengebiete – lauert er regungslos auf Beutetiere oder schleicht vorsichtig durch seichtes Wasser. Er ernährt sich überwiegend von Fischen, frisst aber auch Frösche, kleine Säugetiere, Insekten und gelegentlich Jungvögel.

Diese Anpassungsfähigkeit hat es dem Graureiher ermöglicht, sich auch in von Menschen geprägten Landschaften zu behaupten. Man findet ihn zunehmend in urbanen Gebieten, wo er an Teichen oder in Parks jagt. Er ist das ganze Jahr über in Mitteleuropa zu beobachten und ein häufiger Brutvogel, der in Kolonien nistet, meist auf hohen Bäumen in der Nähe von Gewässern.

Ein Graureiher bei der Jagd im seiten Gewässer
KLassische Pose: Ein Graureiher bei der Jagd im seiten Gewässer

Seine majestätische Erscheinung, gepaart mit seiner geduldigen Jagdtechnik, macht den Graureiher zu einem faszinierenden und unverwechselbaren Bewohner vieler Landschaften.

Man sie nur mit sehr viel Glück beobachten

Silberreiher vs. Seidenreiher
Rallenreiher (Ardeola ralloides)

Der Rallenreiher ist ein kleiner Reiher mit einer Körperlänge von etwa 45 cm, der durch sein cremefarbenes Gefieder und die auffallenden gelblich-braunen Streifen am Rücken im Brutkleid charakteristisch ist. Sein kurzer Hals und der gedrungene Körper verleihen ihm ein kompaktes Aussehen, während seine langen, gelblichen Beine ihn als typischen Reiher ausweisen. Er lebt bevorzugt in Feuchtgebieten und ist oft verborgen zwischen dichter Vegetation anzutreffen.

Silberreiher vs. Seidenreiher
Nachtreiher (Nycticorax nycticorax)

Der dämmerungs- und nachtaktive, mittelgroßer Reiher, der durch seinen kompakten Körper, den kurzen Hals und den auffällig schwarzen Rücken und Kopf im Kontrast zu seinem grauen Flügelgefieder leicht zu erkennen ist. Mit seinen roten Augen und seinem nächtlichen Verhalten wirkt er besonders markant.

Es werden langsam mehr

Der Kuhreiher ist eigentlich rund um das Mittelmeer und auf dem in afrikanischem Kontinent heimisch. Die Tatsache, dass man ihn zwischenzeitlich bis an den südlichen Rand der Alpen beobachten kann, ist wiedermal dem Klimawandel geschuldet. Der Lebensraum vieler Tierarten verändert sich zusehends.

Silberreiher vs. Seidenreiher
Kuhreiher

Der Kuhreiher ist kleiner und kompakter als der Silberreiher, mit einem kürzeren, kräftigeren Hals und einem stämmigeren Schnabel. Sein weißes Gefieder zeigt im Brutkleid orangefarbene Akzente an Kopf, Brust und Rücken, während der Silberreiher durchgehend reinweiß bleibt. Der größere Silberreiher wirkt eleganter und schlanker mit seinem langen Hals, den schwarzen Beinen und dem schlankeren Schnabel. Der Kuhreiher ist oft in größeren Gruppen anzutreffen und wirkt geselliger, während der Silberreiher eher allein oder in kleineren Trupps unterwegs ist.

Silberreiher vs. Seidenreiher
Besonders im Flug läßt sich der kompakte Körperbau leicht erkennen

Afrika hat wieder was besonderes zu bieten

Silberreiher vs. Seidenreiher
Der Größe unter den Reihern – der Goliathreiher (Ardea goliath)

Der Goliathreiher erreicht eine beeindruckende Höhe von bis zu 1,50 Metern sowie eine Flügelspannweite von über 2 Metern. Sein auffälliges rostrotes Gefieder am Hals und Kopf, kombiniert mit seinem grauen Körper, macht ihn unverkennbar. Dieser majestätische Vogel ist in Afrika südlich der Sahara, aber auch in Teilen Asiens und am Nil zu finden, wo er bevorzugt in großen Feuchtgebieten lebt und vor allem Fische jagt. Der kraftvolle Gang und seine beeindruckende Größe machen ihn zu einer imposanten Erscheinung.

Schwarzhalsreiher (Ardea melanocephala)

Der Schwarzhalsreiher lebt vorwiegend in Ostafrika, südlich der Sahelzone, und ähnelt in Größe und Statur dem Graureiher. Auffällig ist jedoch sein namensgebender dunkler Hals, der ihn deutlich vom Graureiher unterscheidet. Anders als viele seiner Verwandten jagt der Schwarzhalsreiher nicht nur in Wassernähe, sondern auch gerne auf trockenem Land. Dieses Exemplar haben wir mitten in der Serengeti entdeckt.

Eine Antwort schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert