Eine Sumpfohreule im Freisinger Moos gesichtet
Unweit der Gemeinde Pulling wurde seit Beginn des Winters immer mal wieder eine Sumpfohreule gesichtet.
Die Sumpfohreule (Asio flammeus) gehöhrt zur Familie der „Eigentlichen Eulen“ (Strigidae), das aufgrund seiner einzigartigen Anpassungen und seiner weitreichenden Präsenz in den Feuchtgebieten der Welt, von den ausgedehnten Moorgebieten Skandinaviens bis zu den weiten Graslandschaften Nordamerikas, von besonderem Interesse ist. Diese mittelgroßen Eulen zeichnen sich durch ihre langen Flügel, kurzen Schwänze und die charakteristische braune Färbung mit feiner Musterung aus, die sie meisterhaft in ihre bevorzugten offenen Landschaften integriert.
Den Wecker falsch gestellt? Eine Eule die am Tag aktiv ist!
Kennzeichnend für die Sumpfohreule sind die kaum sichtbaren Federohren, die im Gegensatz zu den prominenten Federohren anderer Eulenarten stehen. Diese reduzierten Federstrukturen, kombiniert mit den leuchtend gelben Augen und der markanten Gesichtsscheibe, verleihen der Sumpfohreule eine unverwechselbare Optik. Ihr Erscheinungsbild ist nicht nur eine Tarnung gegen Raubtiere, sondern dient auch der effizienten Jagd in ihren offenen Habitaten.
Die Fortpflanzungszeit der Sumpfohreulen beginnt im Frühjahr, wenn Paare ihre Nester in geschützten Bodenmulden anlegen. Das Weibchen legt durchschnittlich 4 bis 7 Eier, die nach einer Brutzeit von etwa drei Wochen schlüpfen. Während der Brutzeit übernimmt das Männchen die Versorgung der Familie mit Nahrung, ein Verhalten, das die enge Bindung innerhalb der Familie widerspiegelt.
Trotz ihrer weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit steht die Sumpfohreule in einigen Regionen vor erheblichen Bedrohungen. Lebensraumverlust durch intensive Landwirtschaft, Urbanisierung und Klimawandel sind nur einige der Faktoren, die ihre Populationen beeinflussen. Die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume und die Förderung von Praktiken, die eine nachhaltige Koexistenz von Mensch und Eule ermöglichen, sind entscheidend für den Fortbestand dieser bemerkenswerten Art.
Die Sumpfohreule bleibt ein Symbol der wilden und offenen Landschaften, die sie bewohnt, und ein Beweis für die Notwendigkeit, diese Ökosysteme für zukünftige Generationen zu bewahren. Ihre Anwesenheit in unseren Feuchtgebieten ist ein Zeichen der Gesundheit dieser Ökosysteme und ein Aufruf zum Handeln für ihren Schutz.
In eigener Sache
Die hier gezeigten Bilder sind bereits vor 2 Jahren im Hansak, Nationalpark Seewinkel im Burgenland entstanden. Der Hanask ist seit Jahren bekannt dafür, dass es neben den Großtrappen auch eine standorttreue Population der Sumpfohreulen gibt.