Ankl-Alm und Brecherspitz

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Die Brecherspitz ist einer der Klassiker unter den Münchner Hausbergen.

In der Schliersee Region, unweit des Wendelsteins gelegen, erreicht man von München kommend den Ausgangspunkt dieser Wanderung nach knapp einer Stunde. Unabhängig ob man mit der Bahn oder dem eigenen Auto anreist. Von der Gemeinde Neuhaus aus wandert man etwa eine Stunde auf einem einfachen Fahrweg bis zur Ankl-Alm. Die Streckenführung ist ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Lediglich der Höhenunterschied von 440 Metern bei einer Wegstrecke vom nur 3,5 km setzt eine anständige Kondition und das berühmte „feste Schuhwerk“ voraus.

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Die Ankl-Alm ist eine typische Sommeralpe der bayerischen Alpen. Sie liegt auf einer Höhe von ca. 1300 m über dem Meeresspiegel im sogenannten Berchspitzkessel. Ein nach Nord/Osten geöffneter u-förmiger Talkessel, dessen Grad den 1685 m hohen Gipfel der Brecherspitz mit einschließt.

Sommeraple mit Viehwirtschaft und Tourismus

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Die Ankl-Alm ist eine für heutige Verhältnisse völlig normale Alm. Neben der sommerlichen Viehwirtschaft ist sie für Wanderer ein beliebter Anlaufpunkt mit Verpflegungs- und Unterkunftsmöglichkeiten. Die generelle Lage aller Almen oberhalb des Dauersiedlungsraumes macht sie für Erholungsuchende besonders interessant.

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Neben den landwirtschaftlichen und touristischen Aspekten haben Almen mit einer funktionierenden Viehwirtschaft auch noch große Bedeutung für die Landschaftspflege in den Alpen. Durch die Beweidung der Almen wird der Bewuchs der Bergwiesen kurzgehalten. Die Wiesen werden so vor einer Überwucherung mit Latschenkiefern und Buschwerk geschützt und bleiben als offene Flächen erhalten. Der überwiegende Teil der Nordalpen und westlichen französischen Pyrenäen wäre ohne Almwirtschaft bis auf ca. 1500 Meter Höhe durchgehend bewaldet.

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Wer von der Alm weiter bergauf steigt, erreicht als Erstes den Gipfel, der Brecherspitz. Der Weg oberhalb der Alm ist deutlich schmaler und anspruchsvoller. Innerhalb von nur 1000 m Wegstrecke steigt die Route um weitere 370 Höhenmeter. Der weitere Weg nach dem eigentlichen Gipfel der Brecherspitz führt nun über den gesamten Grad des Talkessels in einem Radius von ca. 200° nach Süd/West. Den Abstieg vom Grad aus ca. 1500 m Höhe hinunter zur Alm ist nicht zu unterschätzen. Der Weg ist unbefestigt, rutschig und fällt steil ab.

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Bis zur Almhütte, die Wanderung leicht und anfängertauglich, der zweite Teil der Strecke ist nicht zu unterschätzen. Trittsicherheit, Kondition und ein Mindestmaß an alpiner Erfahrung sollten vorhanden sein. Für die Wanderung auf dem Grad ist Schwindelfreiheit unerlässlich. Die Strecke zum Gipfel und weiter über den Grad sind eine echte Bergwanderung und kein Sonntagsspaziergang.

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Die natürlichen Weideflächen oberhalb der Waldgrenze werden bereits seit alters her für die Viehwirtschaft genutzt. Die heute existierenden Weideflächen sind keine natürlichen Freiflächen, sondern im Laufe der Jahrhunderte durch menschlichen Einfluss entstandene Landschaften. Almen haben eine wichtige Schutzfunktion. Bewirtschaftete Almen verringern Lawinenabgänge; ab geweidete Almflächen halten nicht nur den Schnee länger, sondern wirken sich auch positiv auf den Wasserhaushalt aus. In Österreich gehören etwa 20 Prozent der Landesfläche zur Kulturgattung „Almen“

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