Unendliche Tiefenschärfe
Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea)
Makrofotografie und dennoch motivfüllende Tiefenschärfe! Dies ist ohne besondere Aufnahmetechnik nicht möglich. Solche Bilder können nur mit ausgefeilter Zusatztechnik entstehen. Zur erweiterten Kamera-Ausstattung gehören: Dreibeinstativ mit kurzer Mittelsäule, Kugelkopf, Makroschlitten, Fernauslöser. Weitere Rahmenbedingungen sind konstante Beleuchtungstechnik und ein schwingungsfreies Befestigen des Motivs in einem Montagerahmen.
Der eigentliche Bildeffekt entsteht erst bei der Nachbearbeitung am Computer. Das Bildbeispielbild ist das Ergebnis von 20 Einzelaufnahmen, die mit „Helicon Focus“ zu einer Aufnahme verrechnet wurden. „Helicon Focus“ ist eine Software, die in der Lage ist, aus einem Bild nur den Anteil mit der absoluten Schärfenebene herauszufiltern. Im zweiten Schritt werden alle extrahierten Aufnahmen in Ebenen angeordnet und zu einem Gesamtbild verrechnet.
Das erste Bild der Aufnahmeserie wird auf den Nahpunkt, also den Motivbestandteil, der der Kamera am nächsten ist, fokussiert. Von nun an wird bei jeder Folgeaufnahme die Kamera mithilfe des Makroschlittens im Millimeterbereich leicht verschoben. Es entsteht eine Reihe von Fotos, von denen jede eine eigene Schärfenebene abbildet.
Das Ergebnis sind Markos mit einer extremen Tiefenwirkung und Gesamtschärfe. Im Grundprinzip ähnelt die Arbeitsweise der eines Raster-Elektronenmikroskops. Auch hier entsteht das Bild durch das Verrechnen von Einzelaufnahmen als Abschluss eines Arbeitsganges.