Neues vom Seeadler im Naturschutzgebiet Barnbruch
Die Brutsaison 2012 verlief für das Seeadlerpärchen im Barnbruch bei Fallersleben wieder positiv. Zum zweiten mal hintereinander konnten die beiden Alttiere einen Jungadler aufziehen.
Aufnahmedaten: 27. Dezember 2012 / 13:50 Uhr; Nikon D200; Nikkor 500 mm incl. Nikon 2x Extender; Blende 8; Belichtungszeit 1/200sec; Empfindlichkeit ISO 320; Stativ mit Gimbal-Head; Aufnahmedistanz ca. 350 m
Leider war das Wetter und die Lichtbedingungen während der Weihnachtstage 2012 alles andere als optimal, sodass diese Reportage mehr dokumentarischen als fotografischen Anspruch hat.
Das Naturschutzgebiet Ilkerbruch ist ein etwa 125 ha großes Feuchtgebiet mit größeren Wasserflächen im Nordwesten von Fallersleben. Es ist Bestandteil des Feuchtwiesen- und Waldgebiet Barnbruch. Die Wasserfläche in der Nähe der Siedlung Ilkerbruch (namensgebend) entstand Anfang der 1980 Jahre durch die Gewinnung von Kies zu Bauzwecken im Volkswagenwerk Wolfsburg. Barnbruch und Ilkerbruch sind Teile des europäischen Netzes Natura 2000. Eine zentrale Achse im Barnbruch stellt der Fluss Aller dar. Die südliche Grenze des Naturschutzgebietes ist der Mittellandkanal und die Schleuse Sülfeld.
Aufnahmedaten: 24. Dezember 2012 / 12:13 Uhr; Nikon D200; Nikkor 500 mm; Blende 5; Belichtungszeit 1/640sec; Empfindlichkeit ISO 320; Stativ mit Gimbal-Head; Aufnahmedistanz ca. 100 m
Das Jungtier wurde von seinen Eltern verhältnismäßig lange – bis Anfang Dezember – mit Nahrung versorgt, so dass seine eigenen Jagdversuche noch eher unbeholfen und tollpatschig wirken. Im Gegenteil, seine ständigen Überflüge am Teich sorgten für überflüssige Unruhe.
Aufnahmedaten: 27. Dezember 2012 / 10:05 Uhr; Nikon D200; Nikkor 500 mm incl. Nikon 2x Extender; Blende 8; Belichtungszeit 1/400sec; Empfindlichkeit ISO 320; Aufnahmedistanz ca. 430 m
Beide Altvögel haben zwischendurch ein gründliches Bad in einer seichten Uferzone genommen. Dieses Verhalten dient zur Gefiederpflege. Die Adler wollen sich dadurch von lästigen Parasiten befreien.
Parasitenbefall (meistens Milben) und Bleivergiftung sind, neben dem Unfalltod, die häufigste Todesursache, die an verendeten Adlern nachgewiesen werden konnte. Die Bleivergiftung stammt in der Regel von mit Jagdschrott angeschossenem Niederwild, das die Vögel erbeuten und verzehren.
Eine Überlebenschance hat ein Jungadler im ersten Winter nur, wenn es ihm gelingt, sich durch Aas oder ähnliche Funde Nahrung zu verschaffen. Seine Jagdfähigkeit wird sich erst im Laufe der Zeit, ab dem kommenden Frühjahr, vollständig entwickeln. Zeit seines Lebens wird er sich von Fischen, Wasservögeln und Aas ernähren.