Neues aus dem Freisinger Moos – Die Bergfinken sind da!
Mal wieder eine weitere Art, die ich bisher noch nicht im Freisinger Moos entdeckt hatte. Der Bergfink ist ein etwa 14 Zentimeter großer Singvogel aus der Familie der Finken (Fringillidae). Sein wissenschaftlicher Name, Fringilla montifringilla, weist bereits auf die enge Verwandtschaft mit dem Buchfinken (Fringilla coelebs) hin. Sie zählen zu den regelmäßigen Wintergästen in Mitteleuropa und sind insbesondere für ihr ausgeprägtes Zugverhalten sowie das Bilden großer Winteransammlungen bekannt.
Wintergäste aus dem hohen Norden
Im Prachtkleid ist bei männlichen Bergfinken der Kopf schwarz bis dunkelgrau, die Brust- und Schulterpartien sind kräftig orange gefärbt. Weibliche Tiere und Männchen im Schlichtkleid (Wintersaison) sind dagegen eher etwas zurückhaltender gefärbt, wobei die Brust orange bleibt, der Kopf jedoch eher graubraun erscheint.
Bergfinken brüten hauptsächlich in den nördlichen Regionen Europas und Asiens, vorrangig in Skandinavien und Russland. Dort besiedeln sie bevorzugt lichte Nadel- und Mischwälder, in denen Birken und Fichten vorherrschen. Ihr Nest legen sie typischerweise in Bäumen oder Sträuchern an, in denen das Weibchen vier bis sieben Eier bebrütet. Während der Brutzeit ernähren sich Bergfinken vermehrt von Insekten. Außerhalb der Brutsaison bevorzugen sie überwiegend Sämereien.
Im Spätsommer beginnen Bergfinken ihre nördlichen Brutgebiete zu verlassen. Der Zug in Richtung ihrer Überwinterungsquartiere erstreckt sich bis in den November hinein. Die Rückkehr in den hohen Norden beginnt meist im März oder April.
Auffällig ist, dass Bergfinken im Winter gesellige Vögel sind und sich in riesigen Schwärmen von teils mehreren tausend bis hin zu mehreren Millionen Individuen zusammenfinden können. Diese Ansammlungen stehen in engem Zusammenhang mit dem Nahrungsangebot: Reiche Vorkommen an Sämereien – insbesondere Bucheckern und Samen von Nadelbäumen – begünstigen das Entstehen großer Trupps. Gemeinsam werden Rast- und Schlafplätze aufgesucht, wo sich die Vögel oft kurz vor Einbruch der Dämmerung in Bäumen niederlassen.