Orkney – Ring of Brodgar / Standing Stones of Stenness
Die ältesten Siedlungsspuren auf den Orkney-Inseln im Norden Schottlands weisen bis in die Jungsteinzeit und Bronzezeit zurück. Das damals deutlich mildere Klima machte die Inselgruppe als Siedlungsraum für die Menschen wertvoll.
Der „Ring of Brodgar“ ist ein Steinkreis, der in Form und Aufbau dem deutlich bekannteren Stonehenge ähnelt. Die bearbeiteten Steine wurden mithilfe einer Radiokohlenstoffdatierung auf die Zeit um 2700 v. Chr. datiert. Der Ring ist mit einem Durchmesser von 104 m größer als der „berühmte Bruder“ im südlichen England. Von den ursprünglich etwa 60 Steinen sind noch 27 erhalten.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Kreis jedoch nie ganz vollendet wurde. Mindestens ein oder zwei Steine haben die Erbauer nicht mehr aufstellen können. Die Steine für Brodgar und Stennes stammen ursprünglich aus einem Steinbruch nördlich der jungsteinzeitlichen Siedlung Skara Brae an der Westküste der Hauptinsel.
Standing Stones of Stenness
Es sind nur drei Steine, aber sie flößen Respekt ein. Denn die nochmals ca. 400 Jahre älteren Monolithen von Stenness ragen bis zu sechs Meter weit in den Himmel. Sie sind scharfkantig geschnitten und weit über das flache Land von Orkney sichtbar. Bemerkenswert: Die Steinplatten sind mit einer durchschnittlichen Stärke von nur 30cm ungewöhlich dünn.
“Stenness” ist eine Ableitung vom altnordischen “Stein – nes” (Steinort).
Über den Zweck der Monolithen und des Steinkreises lässt sich heute nur noch spekulieren. Lediglich bei den etwas abgelegenen „Watchstone“ erkennt man einen möglichen Zweck: Zur Wintersonnenwende geht die Sonne genau zwischen den „Hoy-Bergen“ (Ile of Hoy) unter, wenn man diese vom „Watchstone“ aus betrachtet.
In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die neolithische Siedlung von Barnhouse und ein weiterer Steinring, der Ring of Bookan, das Hügelgrab Passage tomb von Maes Howe sowie das Nest of Brodgar. Alle vorzeitlichen Zeugnisse gehören zum Weltkulturerbe The Heart of Neolithic Orkney.