Mehr vom Eisvogel im Ilkerbruch
Weihnachten 2019 – Die Familie trifft sich in der „alten Heimat“. Trotzdem brauchten Vater und Sohn zwischendurch mal eine Auszeit von Gänsebraten, Lebkuchen, Plätzchen, allen Verwanden und dem gemütlichen alljährlichen Feiertagszusammensein.
Einfach mal für 2 Stunden raus an die frische Luft und ab in die Beobachtungshütte in den Barnbruch am Ilkerbruch bei Fallersleben! Nachdem an dem ca. 35 Jahre alten Sekundärbiotop im Herbst mit schwerem Gerät gearbeitet wurde, hat sich die Lage wieder deutlich verbessert. Einige Seitenkanäle wurden erneut freigelegt und die übermäßige Ufervegetation etwas zurückgedrängt. Gleichzeitig hat sich der extrem niedrige Wasserstand der letzten zwei Sommer wieder ein wenig normalisiert.
Expressionistischer fliegender Edelstein
Künstlich angelegte Naturreservate sind bei Weitem nicht so stabil wie die über Jahrhunderte hinweg natürlich entstandenen Flächen. Insbesondere Gebiete mit ausgedehnten Flachwasserzonen müssen regelmäßig gepflegt werden. Ein Sekundärbiotop zu erhalten heißt kontinuierliche Landschaftspflege. Wobei kontinuierlich hier bedeutet, dass zwischen zwei Eingriffen durch den Menschen einige Jahre ins Land gehen dürfen. Die Natur verändert sich langsam, aber stetig.
Neben einer Handvoll expressionistisch anmutender Aufnahmen ist auch ein Videoclip von ca. 90 Sekunden Laufzeit entstanden.
Wer genau hinschaut, kann den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Eisvögeln erkennen. Gefieder, Körpergröße oder Verhalten geben leider keinen Aufschluss über das Geschlecht. Man muß den Unterschnabel betrachten. Bei weiblichen Eisvögeln ist er leuchtend orange, bei den männlichen Artgenossen tief dunkelblau.
Der Name Eisvogel könnte dem altdeutschen „eisan oder schillern“ entlehnt sein
Obwohl die Beobachtungshütte mit ihrer Blickrichtung nach Süden rund um die Tage der Wintersonnenwende ein ekelhaftes Gegenlicht für alle Fotografen bereithält, hatten wir viel Glück mit unseren zwei Eisvögeln.
Für alle Technikinteressierten: Aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse ließen sich ISO-Zahlen zwischen 800 – 3200 nicht vermeiden. Für die eingefrorenen Flugaufnahmen war eine 1/2000sec Belichtungszeit schon das Längste der Gefühle. Zu unserer Überraschung hielten sich die Vögel verhältnismäßig dicht vor dem Beobachtungsstand auf. Für formatfüllende Aufnahmen waren dennoch 500mm Brennweite (…oder noch längere Objektive) angebracht.