Turmfalken im Freisinger Moos
Der Rüttelfalk
Der Vogel des Jahres 2007 steht für den Lebensraum Stadt und die Notwendigkeit, an Gebäuden Nistmöglichkeiten zu erhalten oder zu schaffen. Er steht aber auch für die landwirtschaftlich genutzten Flächen und zeigt an, wo es noch Lebensraum für Mäuse und anderes Kleingetier gibt. In der durch die extensive Nutzung geprägten Landschaft des Freisinger Moos lassen sich Turmfalken in letzten Jahren wieder vermehrt beobachten.
Die wissenschaftliche Artenbezeichnung tinnunculus wurde von dem charakteristischen Ruf des Turmfalken abgeleitet, — ki, ki, ki, ki — übersetzt bedeutet das Wort tinnunculus etwa klingend oder schellend.
Turmfalken sind ca. 35 Zentimeter groß und gehören damit in Europa zu den kleinen Greifvögeln. Die Spannweite beträgt in etwa 75 Zentimeter. Im Flug sind die Vögel an ihren langen spitzen Flügeln zu erkennen und natürlich an ihrem charakteristischen Rüttelflug. Als Brutplatz werden höher gelegene Orte bevorzugt. Auf diese Vorliebe ist auch seine Bezeichnung als Mauer-, Dom- oder Kirchfalke zurückzuführen. Der Name ‚Rüttelfalke‘ weist auf das charakteristische Stoppen im Flug hin, durch das er Beute besser erspähen kann.
Beide Geschlechter lassen sich leicht unterscheiden. Bei älteren Männchen ist das Kopfgefieder aschgrau, der Schwanz ist hellblau-grau mit einer schwarzen Endbinde. Beim Weibchen dagegen sind Kopf, Rücken und Schwanz rostbraun gefärbt, mit dichter dunkler Fleckung und Querbänderung. Die Körperunterseite ist stärker gefleckt als beim Männchen.
Freisinger Moos
Das Freisinger Moos ist mit einer Fläche von ca. 3000 ha eines der größten noch erhaltenen Niedermoorgebiete Bayerns. Es befindet sich südwestlich der Stadt Freising. Geologisch ist es Bestandteil der Münchner Schotterebene, war ursprünglich Überschwemmungsgebiet der Isar.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden massive Eingriffe in den Wasserhaushalt durch Entwässerungsmaßnahmen statt. Dennoch ist der Mooscharakter noch weitgehend erhalten. Kleine Torfstiche, Streuwiesen, Nass- und Feuchtwiesen mit extensiver Landwirtschaft prägen die Landschaft und bieten einer Vielzahl niedermoortypischer Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Naturschutzverbände wie der Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Landschaftspflegeverband versuchen, die Struktur der Landschaft zu erhalten – verschiedene Maßnahmen, Projekte und Naturschutzförderprogramme erfolgten hierzu.